Winterzeit Ruhezeit im Kleingarten?
Im Winter liegt der Kleingarten oft brach. Viele Kleingärtner genießen die Ruhe und die gartenfreie Zeit. Auch wenn es draußen kalt und nass ist, so gibt es im Garten trotzdem eine Menge zu tun. Denn jeder Kleingärtner weiß, dass die Winterzeit keine echte Winterruhe ist!

Der Kleingarten und die Pflanzen brauchen auch im Winter unsere Aufmerksamkeit, weil die Wintersonne, Schnee, stark austrocknender Wind und frostige Nächte die Substanz von Gartenlauben und anderen Baulichkeiten angreifen und die Pflanzen in Stress versetzen.

Wenn Sie folgende fünf Tipps berücksichtigen, kommen Sie als Kleingärtner gut durch den Winter.

Tipp 1: Wir alle wünschen uns jedes Jahr weiße Weihnachten, aber wenn der Schnee dann da ist, muss der Kleingärtner aktiv werden. Denn Schnee hat ein erhebliches Gewicht. Damit Die Pflanzen und Hecken nicht zerdrückt werden oder Äste abbrechen (Schneebruch), sollten Sie den Schnee rechtzeitig herunterschütteln. Bruchgefährdete Stauden und Pflanzen können Sie vorsorglich zusammenbinden. Prüfen Sie bitte auch, ob Ihre Dächer die enorme Schneelast aushalten.

Tipp 2: Spaten, Harke, Rasenmäher und auch viele andere Gartengeräte haben im Winter Ruhepause. Zwar säubern Sie ihre Gartenwerkzeuge nach jeden Gebrauch natürlich stets mehr oder weniger gründlich – im Winter haben Sie jedoch die Zeit, Ihre Gartengeräte einer gewissenhaften Reinigung zu unterziehen und nach Möglichkeit auch zu konservieren.
Alle Werkzeuge und Maschinen sollten Sie bei dieser Gelegenheit auch auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen und auf etwaige Schäden untersuchen. Hierbei werden verbogene Zinken von Rechen und Gabeln gleich in ihre korrekte Stellung zurückgebogen, fehlende oder defekte Teile sind zu ersetzen oder zu reparieren, angeknackste oder lockere Stiele sollten Sie ersetzen oder mit einer neuen Schraube versehen, wenn dieses noch möglich ist.
Dabei sollten Sie alle rostigen Stellen gründlich entrosten und Scharniere, Federn und Gelenke und alle anderen Werkzeuge und Maschinen abschmieren und ölen.

Tipp 3: Viele Kleingärtner sagen im Sommer, dass das schönste an der Gartenarbeit das Gießen ist! Auch im Winter brauchen unsere Pflanzen Wasser. Denn der mitteleuropäische Winter ist für viele Pflanzen eine große Herausforderung- auch selbst wenn sie als winterfest gelten. Schnee, Frost und Wind machen unseren Pflanzen schwer zu schaffen und können schlimmstenfalls dafür sorgen, dass sie den Winter nicht überstehen. Dies können Sie allerdings mit der richtigen Pflege verhindern. Gerade das Gießen spielt hier eine wichtige Rolle – sowohl drinnen als auch draußen.
Jede Ihrer Gartenpflanzen braucht auch im Winter ausreichend Wasser. Durch den Frost dringt selten Wasser in ausreichender Menge bis an die Wurzeln vor.
Wieviel Wasser Ihre Pflanzen im Winter brauchen ist abhängig von der jeweiligen Art. Besonders wichtig ist es, die immergrünen Pflanzen im Winter zu gießen, denn sie verdunsten über die Blätter permanent Wasser. An frostfreien Tagen sollten sie gegossen werden, um eine Austrocknung zu verhindern.

Tipp 4: Laub, welches sich auf dem Rasen angesammelt hat, sollte vom Rasen entfernt werden. Das Laub können Sie auf die Beete als Frostschutz für die Pflanzen aufbringen.
Mit der Bodenbearbeitung sollte abgewartet werden, bis sich der Boden erwärmt hat, und die Sonne auch dem Kleingärtner den Rücken erwärmt. Erst dann ist die Zeit gekommen, den Boden zu bearbeiten und Stauden zurückzuschneiden. Diese Maßnahme hat auch einen bestimmen Grund, denn in den Blättern und Pflanzenresten verstecken sich viele Nützlinge, die dort auch auf die ersten Sonnenstrahlen und wärmere Temperaturen warten und sonst kaum Chancen zum Überleben haben. Bitte gönnen Sie sich trotz der zahlreichen Gartenarbeit im Winter auch ausreichend Entspannungsmomente in Ihrem Kleingarten und freuen Sie sich an der winterlichen Natur.
Sie werden staunen, was sich im Winter in Ihrem Kleingarten alles ereignet. Und wenn Sie noch mehr Vielfalt wünschen, stellen Sie doch einfach noch ein paar Vogelfutterstationen auf, diese bringen zusätzlich Leben in die winterliche Ruhe.

Tipp 5: Wenn Sie jetzt alle Arbeiten erledigt haben, können Sie in der Übergangszeit über die Gartenplanung nachdenken. Soll alles so bleiben wie bisher oder soll sich endlich mal etwas ändern? Der Winter ist hierfür die beste Zeit, sich genau darüber einmal Gedanken zu machen. Gestalten Sie Ihren Garten schon mal auf einem Blatt Papier um, je früher Sie sich an die Arbeit machen, desto schneller können Sie später mit vollem Tatendrang starten. Die schönste Arbeit bei der Gartenplanung ist doch Gartenkataloge und Fachzeitschriften wie den „Gartenfreund“ durchzusehen. Sei bringen uns nicht nur gedanklich den Frühling und Sommer zurück, sondern sorgen auch dafür, dass wir im Frühjahr mit vielen neuen Ideen starten können.

Fazit: Wie Sie sehen, gibt es im Winter einiges zu tun im KleingartenWenn Sie die Tipps berücksichtigen, gehen Sie gut vorbereitet in die neue Gartensaison.

Quelle: Kreisfachberater Lübeck, Frank Matthiessen